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Digital Detox: Warum und wie wir uns von unseren Bildschirmen erholen sollten

In einer Welt, in der wir ständig von Bildschirmen und digitalen Medien umgeben sind, ist es leicht, die Kontrolle über unsere digitale Nutzung zu verlieren. Die ständige Erreichbarkeit und Informationsflut können zu Stress, Schlafproblemen und sogar zu psychischen Erkrankungen führen. Dieser Beitrag beleuchtet die Vorteile eines Digital Detox und zeigt, wie man durch bewusste Pausen von digitalen Medien das eigene Wohlbefinden steigern kann. Erfahren Sie, wie eine digitale Entgiftung nicht nur Ihren Alltag, sondern auch Ihre Gesundheit positiv beeinflussen kann.

Digital Detox: Warum und wie wir uns von unseren Bildschirmen erholen sollten

Digitale Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie bieten zahlreiche Vorteile, können aber auch negative Auswirkungen haben. Noch schnell ein Video hier, ein Foto da: Studien zeigen, dass die ständige Nutzung von Smartphone und anderen digitalen Geräten unsere Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen und zu erhöhtem Stress führen kann (Vahedi, 2018). Insbesondere die Nutzung von Social Media kann dazu führen, dass wir uns ständig mit anderen vergleichen und ein Gefühl der Unzufriedenheit entwickeln (Vogel, 2014).

Ein Digital Detox, oder digitale Entgiftung, bezeichnet eine bewusste Auszeit von digitalen Geräten wie Smartphone, Tablet, Laptop und Fernseher. Ziel ist es, die Nutzung dieser Geräte zu reduzieren, um Stress abzubauen und die mentale Gesundheit zu fördern. Im Rahmen eines Digital Detox können Nutzer:innen gezielte Pausen einlegen, um sich auf andere Aspekte des Lebens zu konzentrieren und die ständige Reizüberflutung zu reduzieren.

Wir erklären hier, warum ein Digital Detox so wichtig ist und wie man aktiv zu einer digitalen Entgiftung beitragen kann. Wir geben praktische Tipps und zeigen Wege auf, wie man durch bewusste digitale Auszeiten das eigene Wohlbefinden verbessern und wieder mehr Ruhe und Ausgeglichenheit in den Alltag bringen kann.

Was ist ein Digital Detox?

Ein Digital Detox, auch bekannt als digitale Entgiftung, ist eine geplante Auszeit von der Nutzung digitaler Medien und elektronischer Geräte wie Smartphones, Tablets, Laptops und Computern. Ziel dieses Detox ist es, den ständigen Strom an Informationen, Benachrichtigungen und sozialen Interaktionen zu unterbrechen, die oft zu Stress und Überforderung führen können. Durch den bewussten Verzicht auf digitale Geräte können Menschen ihre Aufmerksamkeit wieder auf das analoge Leben richten und tiefere, persönlichere Verbindungen zu ihrer Umgebung und zu anderen Menschen aufbauen.

Ein Digital Detox umfasst verschiedene Phasen und Praktiken. Dazu gehören beispielsweise das Einlegen von „offline Tagen“, an denen man ganz auf die Nutzung digitaler Geräte verzichtet, oder die Begrenzung der Bildschirmzeit durch feste Zeiten, in denen keine digitalen Medien konsumiert werden. Zudem kann man durch bewusste Veränderungen in der Mediennutzung, wie das Abschalten von Push-Nachrichten und die Nutzung von Apps zur Zeitüberwachung, die Bildschirmzeit im Alltag deutlich reduzieren.

Die Entscheidung für einen Digital Detox kann helfen, den Umgang mit digitalen Medien bewusster zu gestalten und gesündere Gewohnheiten zu entwickeln. Es ist eine Gelegenheit, die eigene Mediennutzung zu reflektieren und neu zu bewerten, wie viel Zeit man tatsächlich vor Bildschirmen verbringen möchte. Durch diese bewusste Pause kann man die eigene Produktivität steigern, die Aufmerksamkeit schärfen und ein stärkeres Gefühl der Ruhe und Ausgeglichenheit finden (Sharma, 2024).

Insgesamt bietet ein Digital Detox zahlreiche Vorteile, sowohl für die körperliche als auch für die psychische Gesundheit, und kann einen positiven Einfluss auf das alltägliche Leben und das allgemeine Wohlbefinden haben.

Sozialer Vergleich durch Social Media

Die Theorie des sozialen Vergleichs, die 1954 von Leon Festinger entwickelt wurde, besagt, dass Menschen dazu neigen, ihre eigenen Fähigkeiten, Leistungen und sozialen Positionen durch den Vergleich mit anderen zu bewerten (Festinger, 1957). Diese Vergleiche können in zwei Formen auftreten: aufwärtsgerichteter Vergleich, bei dem man sich mit Personen vergleicht, die als überlegen wahrgenommen werden, und abwärtsgerichteter Vergleich, bei dem man sich mit Personen vergleicht, die als unterlegen angesehen werden. Solche Vergleiche sind Teil des menschlichen Verhaltens und können sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben.

Im Kontext sozialer Medien hat die Theorie des sozialen Vergleichs eine besondere Relevanz. Plattformen wie Instagram, Facebook und TikTok bieten endlose Möglichkeiten für aufwärtsgerichtete Vergleiche. Nutzer:innen werden ständig mit den kuratierten und idealisierten Darstellungen der Leben anderer konfrontiert, was zu einer verzerrten Wahrnehmung der eigenen Realität führen kann. Dieser permanente Vergleich kann das Selbstwertgefühl beeinträchtigen und Gefühle der Unzulänglichkeit, Eifersucht und Depression hervorrufen (Ihssen, 2021).

Das Phänomen des sozialen Vergleichs ist eng mit Suchtverhalten verknüpft. Eine Studie von Berridge und Robinson (1995) untersuchte die neuralen Mechanismen, die der Sucht zugrunde liegen. Sie fanden heraus, dass der Anreiz-Sensitivierungsprozess, bei dem das Gehirn auf Belohnungen reagiert, eine zentrale Rolle spielt. Soziale Medien wirken ähnlich, indem sie das Belohnungssystem im Gehirn aktivieren. Likes, Kommentare und Follower:innen erzeugen kleine Dopaminschübe, die zu einem suchtfördernden Verhalten führen können. Die Nutze:innen suchen immer wieder nach diesem positiven Feedback, was die Nutzung der Plattformen verstärkt und zu einem zwanghaften Verhalten führen kann (Ihssen, 2021).

Durch die Verknüpfung dieser beiden Theorien wird deutlich, warum soziale Medien eine starke Anziehungskraft ausüben und gleichzeitig das Potenzial haben, das Wohlbefinden negativ zu beeinflussen. Die ständige Verfügbarkeit von Vergleichsmöglichkeiten und die schnelle Belohnung durch soziale Interaktionen verstärken sich gegenseitig und können zu ernsthaften psychischen Belastungen führen.

Das Verlangen nach Dopaminschüben führt zu steigenden Bildschirmzeiten. Lange Bildschirmzeiten sind nachweislich mit einer Reihe negativer Auswirkungen auf die Gesundheit verbunden. Sie können zu körperlichen Beschwerden wie Augenbelastung, Nacken- und Rückenschmerzen sowie Schlafstörungen führen (Piernes, 2022). Auch die psychische Gesundheit kann leiden: Übermäßiger Medienkonsum ist oft mit erhöhter Stressbelastung, Angstzuständen und Depressionen verbunden (Khouja, 2019). Besonders am Arbeitsplatz, an dem die Nutzung von Computern und anderen digitalen Geräten oft unvermeidlich ist, kann ein Digital Detox helfen, Burnout-Symptome zu verringern und die allgemeine Lebensqualität zu verbessern (Mirbabaie, 2022).

Die Vorteile eines Digital Detox

Ein Digital Detox kann zahlreiche Vorteile mit sich bringen, darunter eine verbesserte Schlafqualität, reduzierte Stresslevels und ein gesteigertes allgemeines Wohlbefinden. Menschen, die regelmäßig digitale Pausen einlegen, berichten oft von einer besseren Konzentration und einem ausgeglicheneren Gemütszustand (Wilcockson, 2019).

Verbessertes Schlafverhalten

Ein Digital Detox trägt dazu bei, den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus wiederherzustellen, indem er die abendliche Nutzung von Bildschirmen reduziert. Das blaue Licht, das von digitalen Geräten ausgestrahlt wird, kann die Produktion des Schlafhormons Melatonin unterdrücken, was das Einschlafen erschwert (West, 2011). Durch die Reduzierung der Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen kann die Melatoninproduktion normalisiert und die Schlafqualität verbessert werden. Menschen, die weniger Zeit vor Bildschirmen verbringen, berichten von tieferem und erholsamem Schlaf, was zu einer besseren körperlichen und geistigen Gesundheit beiträgt (Levenson, 2017).

Reduzierung von Stress und Angst

Die ständige Erreichbarkeit und die Flut von Informationen und Benachrichtigungen, die mit der Nutzung digitaler Geräte einhergeht, können erheblichen Stress verursachen. Ein Digital Detox ermöglicht es, sich von diesen ständigen Ablenkungen zu lösen und den Geist zur Ruhe zu bringen. Durch die Reduzierung der Bildschirmzeit können Stresslevel gesenkt und das allgemeine Wohlbefinden gesteigert werden. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die regelmäßige digitale Pausen einlegen, weniger überfordert sind und eine geringere Neigung zu Angstzuständen haben (Wilcockson, 2019).

Nachhaltige Gewohnheiten entwickeln

Ein Digital Detox kann dazu beitragen, nachhaltige und gesunde Gewohnheiten zu entwickeln. Indem man regelmäßig digitale Pausen einlegt, lernt man, die Zeit effizienter zu nutzen und bewusstere Entscheidungen zu treffen. Dies kann langfristig zu einem ausgewogeneren Lebensstil führen, in dem digitale und analoge Aktivitäten in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen.

Steigerung der Kreativität

Die Reduzierung der Bildschirmzeit kann die Kreativität fördern. Ohne die ständige Ablenkung durch digitale Geräte haben Menschen mehr Zeit und Raum, um ihre Gedanken schweifen zu lassen und neue Ideen zu entwickeln. Viele kreative Menschen berichten, dass sie ihre besten Einfälle haben, wenn sie sich von digitalen Medien fernhalten und sich stattdessen mit anderen Tätigkeiten wie Malen, Schreiben oder Spazierengehen beschäftigen (Kaur, 2024).

Verbesserung der Konzentration und Produktivität

Ein Digital Detox kann auch die Konzentration und Produktivität verbessern. Ständige Unterbrechungen durch Benachrichtigungen und der Drang, ständig auf soziale Medien zu schauen, können die Fähigkeit beeinträchtigen, sich auf Aufgaben zu konzentrieren. Durch die Begrenzung der digitalen Ablenkungen können Menschen effizienter arbeiten und ihre Aufgaben schneller und mit höherer Qualität erledigen. Ein fokussierter und ungestörter Geist ist in der Lage, kreativer und produktiver zu sein.

Förderung von echten sozialen Interaktionen

Die Abhängigkeit von digitalen Geräten kann zu einer Vernachlässigung echter sozialer Interaktionen führen. Ein Digital Detox bietet die Gelegenheit, sich wieder mehr auf persönliche Begegnungen zu konzentrieren und tiefere, bedeutungsvollere Beziehungen zu pflegen. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die weniger Zeit mit ihren Geräten verbringen, häufiger soziale Aktivitäten in der realen Welt unternehmen und stärkere Bindungen zu Freunden und Familie aufbauen (Dwyer, 2018).

Erhöhtes körperliches Wohlbefinden

Ein weiterer Vorteil eines Digital Detox ist die Verbesserung des körperlichen Wohlbefindens. Weniger Zeit vor Bildschirmen bedeutet oft mehr Zeit für körperliche Aktivitäten. Ob es sich um Spaziergänge, Sport oder andere Hobbys handelt, die physische Bewegung fördert die Gesundheit und kann dazu beitragen, Gewicht zu kontrollieren, den Blutdruck zu senken und das Herz-Kreislauf-System zu stärken. Regelmäßige Bewegung hat auch positive Auswirkungen auf die geistige Gesundheit und kann helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern (Hamer, 2012).

Praktische Schritte für einen erfolgreichen Digital Detox

  1. Zeiten für digitale Pausen festlegen: Beginne mit kleinen Schritten, indem du bestimmte Zeiten am Tag festlegst, in denen du auf digitale Geräte verzichtest. Beispielsweise könnte dies eine Stunde vor dem Schlafengehen sein oder während der Mahlzeiten.
  2. Benachrichtigungen reduzieren: Schalte unnötige Benachrichtigungen aus, um ständige Unterbrechungen zu vermeiden und dich besser auf deine Aufgaben konzentrieren zu können.
  3. Digitale Freiräume schaffen: Halte dein Schlafzimmer frei von digitalen Geräten, um eine ruhige und entspannte Schlafumgebung zu schaffen.
  4. Alternative Aktivitäten finden: Nutze die Zeit, die du durch den Digital Detox gewinnst, für entspannende und erfüllende Beschäftigungen wie Lesen, Sport, Kochen oder kreative Hobbys.
  5. Bildschirmfreie Tage einführen: Plane regelmäßige bildschirmfreie Tage ein, um dich vollständig zu erholen und die positiven Effekte eines Digital Detox zu maximieren.
  6. Reflektiere über deinen digitalen Konsum: Nimm dir regelmäßig Zeit, um über deinen digitalen Konsum nachzudenken. Welche Inhalte konsumierst du am häufigsten? Welche Apps und Websites nutzen die meiste Zeit? Durch bewusste Reflexion kannst du erkennen, welche digitalen Gewohnheiten förderlich sind und welche reduziert werden sollten.

Digital Detox Phasen: Schritt für Schritt zur digitalen Entgiftung

Ein effektiver Digital Detox kann in mehreren Phasen durchgeführt werden. Diese Phasen helfen, den digitalen Konsum schrittweise zu reduzieren und gesunde Gewohnheiten zu etablieren. Hier sind einige Digital Detox Tipps, um diesen Prozess zu erleichtern:

Phase 1: Bewusstsein schaffen

Der erste Schritt zu einem erfolgreichen Digital Detox ist das Bewusstsein für die eigene Mediennutzung. Eine Studie von Muench et al. (2022) hat gezeigt, dass viele Menschen ihre Smartphone Nutzung und Bildschirmzeit unterschätzen. Es ist hilfreich, eine Zeit lang die Nutzung von Smartphone, Tablet und Laptop zu protokollieren. Diese Bestandsaufnahme zeigt, wie viel Zeit tatsächlich auf digitale Medien verwendet wird und welche Apps am häufigsten genutzt werden.

Phase 2: Ziele setzen

Setze dir klare und realistische Ziele für deinen Digital Detox. Das Ziel könnte beispielsweise sein, die Bildschirmzeit um 30% zu reduzieren oder abends das Smartphone eine Stunde vor dem Schlafengehen auszuschalten. Diese Ziele geben dir einen klaren Fahrplan und helfen, den Fortschritt zu messen.

Phase 3: Digitale Auszeiten einplanen

Plane regelmäßige digitale Auszeiten in deinen Alltag ein. Ein „Offline Tag“ pro Woche kann wahre Wunder wirken. Nutze diese Zeit, um dich mit Aktivitäten zu beschäftigen, die nichts mit digitalen Medien zu tun haben, wie etwa Lesen, Wandern oder Zeit mit der Familie zu verbringen. Diese Auszeiten helfen, die Informationsflut zu reduzieren und das Gefühl der ständigen Erreichbarkeit abzubauen.

Phase 4: Ablenkungen minimieren

Minimiere digitale Ablenkungen, indem du Push Nachrichten und unnötige Apps ausschaltest. Schaffe Smartphone freie Zonen in deinem Zuhause, wie das Schlafzimmer oder den Essbereich. Diese Maßnahmen helfen, die Nutzung von digitalen Medien zu kontrollieren und die Aufmerksamkeit auf andere wichtige Bereiche des Lebens zu lenken.

Praktische Tipps für den Alltag

Nutzung von Apps zur Bildschirmzeit-Überwachung

Es gibt zahlreiche Apps, die dir helfen können, deine Bildschirmzeit zu überwachen und zu reduzieren. Diese Apps bieten detaillierte Berichte über die Nutzung deines Smartphones und Tablets und helfen dir, deine digitalen Gewohnheiten besser zu verstehen.

Einführung eines „Offline Tages“

Ein regelmäßiger „Offline Tag“ kann helfen, die Abhängigkeit von digitalen Medien zu reduzieren. An diesem Tag verzichtest du bewusst auf die Nutzung von Smartphone, Laptop und Tablet. Nutze die gewonnene Zeit, um Aktivitäten nachzugehen, die dir Freude bereiten und dich entspannen.

Digital Detox im Urlaub

Ein Urlaub bietet eine hervorragende Gelegenheit für einen Digital Detox. Plane gezielt Urlaube oder Wochenendausflüge, bei denen du bewusst auf die Nutzung digitaler Geräte verzichtest. Dies kann helfen, den Geist zu beruhigen und neue Energie zu tanken.

Unterstützung durch Familie und Freunde

Teile deine Digital Detox Pläne mit Familie und Freunden. Ihre Unterstützung kann helfen, die Motivation aufrechtzuerhalten und den Prozess angenehmer zu gestalten. Gemeinsam könnt ihr euch gegenseitig daran erinnern, digitale Auszeiten einzuhalten und gesunde Gewohnheiten zu fördern.

Digital Detox und Kinder: Wie Eltern eine gesunde Nutzung digitaler Medien fördern können

Vorbildfunktion der Eltern

Kinder lernen durch Nachahmung, daher ist es wichtig, dass Eltern mit gutem Beispiel vorangehen und eine gesunde Nutzung digitaler Medien vorleben. Durch das Einhalten von Bildschirmzeiten und digitalen Auszeiten können Eltern ihren Kindern zeigen, wie man digitale Medien verantwortungsbewusst nutzt.

Etablierung von Bildschirmzeiten

Eltern sollten klare Regeln und Bildschirmzeiten für die Nutzung digitaler Medien festlegen. Diese Zeiten sollten sicherstellen, dass Kinder ausreichend Zeit für andere wichtige Aktivitäten wie Spielen, Lernen und Schlafen haben. Ein strukturierter Tagesablauf hilft dabei, eine Balance zwischen Bildschirmzeit und anderen Aktivitäten zu finden.

Förderung alternativer Aktivitäten

Eltern können alternative Aktivitäten fördern, die die physische und kognitive Entwicklung der Kinder unterstützen. Dies können Outdoor-Aktivitäten, Sport, Kunstprojekte oder gemeinsames Lesen sein. Solche Aktivitäten bieten nicht nur eine wertvolle Abwechslung zur Bildschirmzeit, sondern fördern auch die Entwicklung vielfältiger Fähigkeiten (McCurdy, 2010).

Digital Detox im Berufsleben: Wege zur Entspannung und Produktivität

Trennung von Arbeit und Freizeit

Im digitalen Zeitalter verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zunehmend. Ein Digital Detox kann helfen, diese Grenzen klarer zu ziehen und eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen. Dies kann durch feste Arbeitszeiten, das Abschalten von E-Mail-Benachrichtigungen nach Feierabend und das Einführen von „Digital Free Zones“ im Zuhause erreicht werden.

Förderung eines gesunden Arbeitsumfelds

Arbeitgeber können die Gesundheit und Produktivität ihrer Mitarbeiter fördern, indem sie eine Kultur der digitalen Achtsamkeit unterstützen. Dies kann durch die Bereitstellung von Pausenräumen ohne digitale Geräte, die Förderung von regelmäßigen Pausen und die Organisation von Aktivitäten zur Stressbewältigung geschehen (Umasankar, 2022).

Nutzung von Technologien zur Förderung des Wohlbefindens

Es mag paradox klingen, aber bestimmte Technologien können helfen, einen Digital Detox zu unterstützen. Apps zur Achtsamkeit, Meditation und Fitness können dabei helfen, Stress abzubauen und eine gesunde Balance zwischen digitalem und analogem Leben zu finden (Schmuck, 2020). Diese Technologien sollten jedoch bewusst und in Maßen eingesetzt werden, um ihre positiven Effekte zu maximieren.

Physische und Soziale Aktivitäten Wiederentdecken

Ein wichtiger Aspekt eines Digital Detox ist die Wiederentdeckung physischer und sozialer Aktivitäten, die oft durch die Nutzung digitaler Medien vernachlässigt werden. Indem man bewusste Pausen von Smartphones, Laptops und Tablets einlegt, eröffnet man sich die Möglichkeit, Aktivitäten im Freien zu genießen, Sport zu treiben oder Hobbys nachzugehen, die keinen Bildschirm erfordern. Diese Aktivitäten fördern nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch das geistige Wohlbefinden.

Verbesserung der Sozialen Interaktionen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Förderung echter sozialer Interaktionen. Während soziale Medien eine scheinbare Verbindung zu anderen Menschen bieten, sind diese Verbindungen oft oberflächlich und können nicht die Tiefe und Qualität echter zwischenmenschlicher Beziehungen ersetzen (Köbe, 2022). Durch einen Digital Detox kann man die Qualität der eigenen sozialen Interaktionen verbessern, indem man mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringt, ohne ständig von Benachrichtigungen und digitalen Ablenkungen unterbrochen zu werden. Face-to-Face-Kommunikation stärkt soziale Bindungen und kann das Gefühl von Einsamkeit verringern, das oft durch exzessive Nutzung sozialer Medien entsteht.

Steigerung der Produktivität

Darüber hinaus kann ein Digital Detox auch dazu beitragen, die eigene Produktivität zu steigern. Ständige Benachrichtigungen und digitale Ablenkungen können die Konzentration und Effizienz bei der Arbeit oder beim Studium erheblich beeinträchtigen. Indem man sich bewusst Zeiten der digitalen Abstinenz schafft, kann man fokussierter und produktiver arbeiten. Viele Menschen berichten, dass sie während eines Digital Detox ihre Aufgaben schneller und mit besserer Qualität erledigen können, da sie weniger häufig von E-Mails, sozialen Medien oder anderen digitalen Ablenkungen unterbrochen werden (Welledits, 2019).

Fazit: Ein Leben in Balance

Ein Digital Detox bietet zahlreiche Vorteile für die physische und psychische Gesundheit. Durch den bewussten und regelmäßigen Verzicht auf digitale Medien kann man nicht nur Stress und Angst reduzieren, sondern auch die Schlafqualität verbessern, echte soziale Interaktionen fördern und die körperliche Gesundheit stärken. Es ist wichtig, realistische Ziele zu setzen und schrittweise Veränderungen vorzunehmen, um langfristig eine gesunde Balance zwischen digitaler und analoger Welt zu erreichen. Indem man achtsam mit der Nutzung digitaler Medien umgeht, kann man die vielen Vorteile des digitalen Zeitalters genießen, ohne die negativen Auswirkungen zu spüren.

Quellen

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